Am 21.11.2025 ging die Weltklimakonferenz in Belém zu Ende. Lesen Sie in der nachfolgenden Einordnung, warum wir trotz der unzureichenden Ergebnisse aus den erzielten kleinen Fortschritten Hoffnung schöpfen.

1. Politische Kernpunkte

Die Konferenz brachte wenige, aber wichtige Fortschritte:

  • Verabschiedung des Indikatorensets für das globale Anpassungsziel
  • Schritte zur Stärkung der weltweiten Minderung
  • Arbeiten an klareren Regeln und Finanzierungsstrukturen unter Artikel 6
2. Starke Rolle der Zivilgesellschaft

Die COP fand erstmals seit fünf Jahren wieder in einem demokratischen Land statt – sichtbar in der breiten Teilnahme indigener Gruppen, dem „People’s Summit“ und dem Marsch mit rund 50.000 Menschen.

3. Neue Klimapläne – aber noch große Lücke

113 neue nationale Klimabeiträge (NDC) wurden eingereicht; sie decken 69 % der globalen Emissionen ab. Dennoch liegt die Welt weiterhin deutlich über dem 1,5 °C-Pfad.

4. Fragiler Kompromiss

Entwicklungsländer erhielten die Zusage, die Anpassungsfinanzierung bis 2035 zu verdreifachen. Gleichzeitig wurden neue Initiativen zur Umsetzung und Minderung beschlossen. Ob sie Bestand haben, hängt stark von künftigen Präsidentschaften ab.

5. Die Mutirão-Entscheidung

Mutirão – gemeinschaftliche Kraftanstrengung – beschreibt die Idee hinter einem Paket aus mehr Anpassungsfinanzierung, einem neuen Finanzprogramm und zwei neuen Prozessen zur Umsetzung von Klimaschutz und Anpassung.

Fazit: Keine Wunder – aber wertvolle Schritte

Die COP30 wird nicht als großer Klimadurchbruch in die Geschichte eingehen. Aber sie hat gezeigt, was möglich wird, wenn Menschen, Zivilgesellschaften und Staaten – trotz aller Konflikte – zusammenkommen.

Kollektive Anstrengung ist kein idealistisches Konzept. Sie ist politische Realität. Und sie ist unsere stärkste Ressource. Gerade in Zeiten, in denen das 1,5 °C-Ziel in die Ferne rückt, ist es wichtig, genau diese Momente sichtbar zu machen: kleine Fortschritte, gemeinschaftliche Prozesse, demokratische Beteiligung. Denn wenn wir sie ignorieren, verlieren wir nicht nur die Hoffnung – wir verlieren auch unsere Handlungsfähigkeit.

Autor: Annette Gruß
Tags:  Klimapolitik


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