Am 13. November 2021 ging in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP26) mit der Verabschiedung des sogenannten „Glasgow Climate Pact“ zu Ende.

Die COP26 war das erste persönliche Treffen von Regierungsvertretern, Fachleuten und Zivilgesellschaft aus rund 200 Staaten auf einer Klimakonferenz seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Trotz Corona war diese Weltklimakonferenz die größte COP aller Zeiten (ca. 40.000 registrierte TeilnehmerInnen). Die Erwartungen an die COP in Glasgow waren enorm, welche die Abschlusserklärung nur zum Teil erfüllen konnte.

Zum ersten Mal im Prozess der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) wird auf den Ausstieg aus der Kohleverstromung und die Abschaffung ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe verwiesen. Allerdings setzten Indien und China in letzter Minute eine deutliche Abschwächung der Formulierung durch. Anstelle eines stufenweisen Kohleausstiegs („phase-out“) ist in der Abschlusserklärung nun von einer Reduzierung der Kohleverstromung die Rede („phase-down“).

Darüber hinaus sind die Vertragsparteien dazu aufgerufen, ihre 2030-Ziele bis Ende 2022 nachzubessern, da die bisher gesetzten Ziele zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels nicht ausreichen. Außerdem soll künftig in einem jährlichen Ministertreffen bewertet werden, inwieweit die Staaten auf Zielkurs in Richtung 1,5 Grad Celsius sind. Vertragsparteien, die noch keine neuen oder aktualisierten nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) vorgelegt haben, haben dies vor der nächsten COP nachzuholen.

Für Überraschung sorgte die plötzliche Bereitschaft der beiden weltweit größten Emittenten USA und China, stärker beim Klimaschutz zusammenzuarbeiten und ihre Klimaziele nachzuschärfen.

Des Weiteren sind die Industrieländer dazu aufgerufen, ihre Anpassungsfinanzierung bis 2025 gegenüber 2019 zu verdoppeln und ihr in Kopenhagen gemachtes Versprechen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung zu mobilisieren, einzulösen.

Auf dem Weltklimagipfel wurden einige neue Partnerschaften und Erklärungen angekündigt. Darunter die von 120 Ländern unterzeichnete Erklärung den Verlust von Wäldern und die Verschlechterung der Bodenqualität bis 2030 zu stoppen und umzukehren, sowie die von über 100 Ländern unterzeichnete Globale Methanverpflichtung („Global Methan Pledge“), mittels derer die weltweiten Methanemissionen bis 2030 um 30 % gesenkt werden sollen.

Letztlich gelang es den Vertragsstaaten auch das Regelwerk des Pariser Abkommens fertigzustellen. Der Standard für die Anwendung des marktbasierten Mechanismus nach Artikel 6 des Weltklimavertrags für internationale Kooperation ist nun bezüglich des übergeordneten Regelwerks einsatzbereit und umsetzbar. Nun steht die technische Umsetzung an, insbesondere für den CDM-Nachfolgemechanismus nach Art. 6 Absatz 4. Diese wird das Jahr 2022 prägen und wir hoffen, dass 2023 die ersten Zertifikate unter diesem Mechanismus ausgegeben werden können.

Autor: Joe Beeg
Tags:  Klimapolitik


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