Wir streben Treibhausgasneutralität im Sinne des Pariser Abkommens an: Wir erheben regelmäßig unseren Corporate Carbon Footprint (CCF) und setzen Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) um. Abgeleitet aus der Menge der derzeit nicht vermeidbaren Treibhausgasemissionen leisten wir einen ausgleichenden Beitrag, indem wir hochwertige Klimaschutzprojekte unterstützen.


Erfasste Treibhausgasemissionen und Zertifizierung

Als Beratungsunternehmen in den Bereichen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Energiemanagement möchten wir beim Umgang mit natürlichen Ressourcen ein Vorbild sein. Daher erheben wir seit 2006 unseren CCF, der gemäß Greenhouse Gas Protocol ‒ GHG Protocol alle einzubeziehenden Treibhausgase und wesentlichen Emissionsquellen unserer Geschäftsaktivitäten enthält.

Unsere Startbilanz 2006 wurde hinsichtlich der Vorgehensweise und der Ergebnisse vom TÜV Süd zertifiziert. Damit war FutureCamp weltweit eines der ersten „klimaneutralen Dienstleistungsunternehmen“. Seither dient uns die regelmäßige Erhebung unserer unternehmensbezogenen Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) zur Aufdeckung unserer Einsparpotenziale und als Grundlage für ein entsprechendes Engagement in Klimaschutzprojekten.


Treibhausgasbilanz 2022

Insgesamt betrug unsere THG-Bilanz 2022 rechnerisch 26,47 t CO2e (2020 26,09 t CO2e), unter Berücksichtigung des sogenannten „market-based accounting“-Ansatzes, d. h. in das Ergebnis unserer THG-Bilanz fließen die spezifischen Emissionsfaktoren unseres Energielieferanten ein. Um unvermeidbare Ungenauigkeiten in der Datenerfassung auszugleichen, rechnen wir jedoch mit einem Aufschlag von 5 % und beziffern unseren Carbon Footprint damit auf 27,86 t CO2e (gerundet 28 t CO2e). Dies entspricht in absoluten Zahlen unserer THG-Bilanz von 2020 mit ebenfalls rund 28 t CO2e.

Obwohl unser Team in den letzten Jahren stark gewachsen ist und unsere Bürofläche vergrößert wurde, haben wir unsere relativen THG-Emissionen jedoch deutlich gesenkt. Hinzukommt, dass einige Emissionsquellen wir Home-Office und Kapitalgüter in der THG-Bilanz 2022 zum ersten Mal erfasst wurden.


Aufteilung der THG-Emissionen 2022


FC-CCF-2022


Emissionsquellen und Herausforderungen

Der Bereich Mobilität umfasst die wichtigsten Emissionsquellen im Jahr 2022 mit rund 47 % der angefallenen THG-Emissionen. Diese beinhalten die Arbeitswege der Mitarbeitenden mit rund 18 %, die Emissionen aus dem eigenen Fuhrpark mit rund 19 % sowie die Dienstreisen mit knapp 10 %.

  • Die THG-Emissionen aus dem Pendelverkehr haben sich trotz gestiegener Mitarbeiter:innen-Zahlen leicht verringert (2020: 5,08 t CO2e; 2022: 4,95 t CO2e). Unsere Pendlerumfrage zeigt, dass die Mitarbeiter:innen großteils auf Fahrten mit dem Auto zur Arbeit verzichten und FutureCamp bevorzugt mit dem ÖPNV oder Fahrrad erreichen.
  • Die THG-Emissionen aus Dienstreisen (2,75 t CO2e), die im Bereich Mobilität bisher unsere Hauptemissionsquelle waren, konnten wir mehr als halbieren, obwohl im Jahr 2022 – mit Abklingen der Corona-Pandemie – wieder mehr Reisen durchgeführt wurden. Begründet ist dies darin, dass nur noch eine Flugreise (2020: 5 Flugreisen) notwendig war, weniger Hotelübernachtungen anfielen und auch „für die letzte Meile“ vermehrt der ÖPNV anstelle von Taxi oder Mietwagen genutzt wurde.
  • Die Fuhrparkemissionen tragen auch weiterhin mit ca. 19 % zur THG-Bilanz bei.

Messen und Veranstaltungen tragen mit ca. 12 % einen weiteren großen Anteil zu unseren THG-Emissionen bei. Die Kategorie Kapitalgüter wurde 2022 erstmalig bilanziert. Relevante THG-Emissionen verursacht der Einkauf von IT-Ausstattung mit knapp 12 %. Ebenfalls neu wurden ab 2022 die anfallenden Stromemissionen aus dem mobilen Arbeiten bilanziert. Diese machen knapp 9 % unseres THG-Fußabdrucks aus.

Der Wärmebezug hat einen prozentualen Anteil von etwas über 14 % und ist gegenüber 2020 gestiegen, da wir unsere Bürofläche um ca. 200 qm aufgrund des gewachsenen Teams vergrößert haben. Der Strombezug trug vergleichsweise nur zu einem geringen prozentualen Anteil von rund 0,6 % zu den Treibhausgasemissionen bei, da wir Ökostrom beziehen und somit nur THG-Emissionen aus der Vorkette der Stromerzeugung (Scope 3, Kategorie 3) für uns anfallen.


Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von THG-Emissionen

Wir setzen u. a. die nachfolgend beschriebenen Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen um. Eine umfassende Aufstellung zum Umgang mit klimarelevanten Emissionen und zum Ressourcenmanagement sowie weiteren ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekten können Sie bei Interesse unserem Nachhaltigkeitsbericht gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) entnehmen.


Mobilität Als Beratungsunternehmen verursacht der Bereich Mobilität knapp die Hälfte unserer THG-Emissionen. Um diese zu reduzieren, haben wir verschiedene Maßnahmen eingeführt:

  • Besprechungen mit Partnern und Kunden werden – soweit möglich – mittels Telefon- und Webkonferenzen durchgeführt.
  • Sofern zeitlich und organisatorisch zumut- und umsetzbar, erfolgen Geschäftsreisen mit der Bahn und dem ÖPNV.
  • FutureCamp stellt allen Mitarbeiter:innen ein Abonnement für den ÖPNV oder ein Deutschlandticket und den Berater:innen zusätzlich eine BahnCard 50 zur Verfügung, um einen Anreiz zu setzen, auch privat Bahn und ÖPNV zu nutzen.

Dienstwägen gibt es grundsätzlich nur auf Gesellschafterebene. Eines der Dienstfahrzeuge ist ein E-Auto, das andere ist ein verbrauchsarmes neueres Modell.


Strom & Heizung
Wir beziehen unseren Strom seit 2011 zu 100 % von einem Ökostromanbieter über einen Tarif aus deutschen Wasserkraftwerken. Unsere Heizwärme ist mit Kraftwärmekopplung erzeugte Münchner Fernwärme.

Gemäß Mitarbeiter:innen-Handbuch sind nicht benötigte Strom- und Wärmequellen (Heizung, Licht, Rechner etc.) abzuschalten bzw. herunterzuregeln. Es wird explizit das Stoßlüften empfohlen.

Unsere Website wird von einem Provider gehostet, der für seine Dienstleistung 100 % Ökostrom bezieht, sich Klimaziele gesetzt hat und (noch) nicht reduzierbare THG-Emissionen kompensiert.


IT-Ausstattung Einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an unserer THG-Bilanz stellt die IT-Ausstattung dar.

  • Mehrere Serverfunktionalitäten werden zusammengefasst und auf einer Hardware betrieben. Dadurch werden Leerlaufzeiten der Prozessoren vermieden und Strom und Verlustwärme gespart.
  • Passive und aktive Serverraum- Kühlung: Es wird nicht nur aktiv gekühlt, sondern es werden auch die niedrigen Temperaturen der Außenwelt durch Luftumwälzung genutzt.
  • Bei der Beschaffung von Hardware achtet unserer System- u. Netzwerkadministrator auf Energieeffizienz und Langlebigkeit.
  • Statt jedem Mitarbeitenden einen kompletten PC und bei Bedarf einen mobilen Laptop zur Verfügung zu stellen, werden alle Berater:innen mit Laptops ausgestattet, die einen niedrigen Stromverbrauch haben. Bereits beim Kauf wird nach Möglichkeit darauf geachtet, dass Ersatzteile (z. B. Netzteile) untereinander kompatibel sind.
  • Statt jedem Mitarbeitenden einen Rechner zur Verfügung zu stellen, mit denen z. B. auch rechenintensive Aufgaben wie Bildverarbeitung und Desktop Publishing erledigt werden können, gibt es Arbeitsplätze, die genau dafür ausgelegt sind, von allen genutzt werden können - aber nur bei Bedarf eingeschalten werden und auch nur dann den erhöhten Stromverbrauch benötigen.


Erreichte Ziele

Durch die genannten Maßnahmen sowie durch die Vermeidung von THG-Emissionen aus Flugreisen konnten wir unsere unternehmensbezogene Treibhausgasbilanz vom Basisjahr 2011 bis 2022 um rund 80 % senken. Seit 2018 erheben wir unsere Treibhausgasbilanz im zweijährigen Rhythmus. Für 2022 ist auf Grund der gestiegenen Mitarbeiter:innenanzahl und der größeren Bürofläche kein prozentualer Rückgang ggü. dem Berichtsvorjahr (2020) zu verzeichnen (2020:2018 -53 %).

Im Basisjahr 2011 wurden 5,43 t CO2e pro Vollzeitäquivalent emittiert. Diese konnten bis 2022 auf eine Emissionsmenge von 0,88 t CO2e pro Vollzeitäquivalent reduziert werden (2020, 1,97 t CO2e). Bezogen auf den CCF eines Vollzeitäquivalent zum 31.12. ergibt das eine Reduktion um 55 % von 2020 bis 2022.


Tabelle: Entwicklung der THG-Emissionen von FutureCamp 2011-2022

Tabelle-FutureCamp_THG-Emissionsentwicklung-2011-2022


THG-Emissionsentwicklung 2022 und Ausblick

Auf Grund der dynamischen Entwicklung in der Umwelt- und Klimapolitik sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene ist die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen in den letzten Jahren stark gestiegen. Demzufolge ist auch unser Berater:innen-Team stark angewachsen. 2021 haben wir unsere Büroflächen durch die Zumietung von weiteren Räumlichkeiten von zuvor 583 qm auf 756 qm (um 35 %) erweitert. Für 2021 hatten wir keine eigene THG-Bilanz erstellt, schätzen aber, dass unsere THG-Emissionen Corona-bedingt trotz der gestiegenen Zahl an Mitarbeiter:innen und der Büroerweiterung auf einem ähnlichen Niveau liegen wie im Jahr 2020.

Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie fanden 2022 wieder vermehrt Veranstaltungen statt. FutureCamp präsentierte sich auf zwei Messen und führte die Fachtagung im Frühjahr und Herbst in Präsenz durch. Die Verpflegung ist vegetarisch. Auch Dienstreisen wurden wieder verstärkt unternommen. Hier gilt aber weiterhin die Richtlinie, Termine mit Kunden und Partnern, wann immer möglich, via Webkonferenz vorzunehmen. Bei unvermeidlichen Reisen wird primär das umweltfreundlichste Verkehrsmittel gewählt. Auch Wissensaufbau für ausländische Kunden in Staaten, die ein Emissionshandels- und Monitoringsystem einführen, oder beispielsweise die Betreuung von Projektentwicklern im interkontinentalen Ausland werden vorzugsweise ganz oder weitestmöglich per Webkonferenz durchgeführt. Dadurch konnten wir im Jahr 2022 insbesondere Flugreiseemissionen nahezu vermeiden. Schulungen im Rahmen der FutureCamp Akademie finden seit 2022 ausschließlich im Online-Format statt. Dieses Format werden wir auch in Zukunft beibehalten.

Für das Jahr 2023 erstellen wir keine THG-Bilanz. Über die Entwicklung unserer THG-Emissionen 2024 werden wir an dieser Stelle berichten.


Unser Klimaschutzbeitrag

Zum Ausgleich für unsere derzeit nicht vermeidbaren Treibhausgasemissionen leisten wir jährlich einen finanziellen Beitrag zum Klimaschutz, indem wir hochwertige Klimaschutzprojekte mit ökologischem und sozialem Zusatznutzen (SDGs - Sustainable Development Goals) unterstützen. Für die Jahre 2022 und 2023 haben wir Emissionszertifikate aus einem Trinkwasserbrunnenprojekt in Malawi erworben, das nach dem Gold Standard zertifiziert ist.

Die Projektbezirke Dowa und Kasungu sind ein überwiegend ländlich geprägter Teil von Malawi, in dem die lokale Bevölkerung nur sehr unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Um das Brunnenwasser trinkbar zu machen, muss es daher oftmals zunächst abgekocht werden. Dieser Prozess entfällt durch die Reparatur der Trinkwasserbrunnen. So wird Abholzung vermieden und lokale Wälder und die Tierwelt werden erhalten. Darüber hinaus bedeutet es für die Menschen vor allem eine sichere Versorgung und Schutz vor Krankheiten. Für die Instandhaltung der Brunnenanlagen werden Einheimische geschult, um so einen dauerhaften Erfolg des Projekts sicherzustellen. Das Projekt leistet nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von THG-Emissionen, sondern auch zum Erhalt der Biodiversität in diesem Gebiet und zur Verbesserung der gesundheitlichen und sozialen Situation der Bevölkerung.

Nach dem Verkauf werden die Emissionszertifikate in dem offiziellen Gold Standard-Register stillgelegt. Damit wird sichergestellt, dass sie nicht doppelt verwendet werden.

Nicht vermeidbar sind in unserem Fall vor allem Dienstreisen, für die wir als Berater:innen zur Projektdurchführung, u. a. zur Besichtigung von Anlagen oder Klimaschutzprojekten, vor Ort sein müssen.

Autor: Andrea Brunner
Tags:  KlimaneutralitätTreibhausgasbilanzierung


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